„Kaum jemand hat das Leben in diesem Haus so stark geprägt wie Marianne Mantel. Liebenswürdig, weise, nie ein böses Wort über andere. Begegnungen mit ihr waren menschlich bereichernd“, so Karl-Heinz Does, der viele Jahre mit Marianne Mantel zusammengearbeitet hat.

Von 1973 bis 2001 war Ehemann Otto Mantel Hausleiter im Heinrich-Lübke-Haus. Der erste, das Haus stand damals noch im Rohbau. „Faktisch leiteten beide das Haus gemeinsam, bis sie 2001 in Altersteilzeit gingen“, sagt Karl-Heinz Does.

Marianne Mantel ist am 8. Oktober gestorben. Sie wurde 85 Jahre alt. 

Zu Marianne Mantels Wirken gehörten die pädagogische Arbeit in Familienferien und -seminaren, die Anleitung von Jugendlichen, die ehrenamtlich oder in Praktika im Haus tätig waren, die kreativen Seminare, vor allem die Seminare zum Oster- und Weihnachtsbrauchtum.

Es ist ihr immer darum gegangen, die kulturelle, religiöse Tiefe und Sinnhaftigkeit der Bräuche und damit die Bedeutung von Bräuchen für die kulturelle Identität der Menschen näherzubringen.

Sie hat auch schon früh ökologisch ausgerichtete Seminare angeboten, um den Menschen den Schutz von Natur und Umwelt näherzubringen. Dabei habe auch die enge Verbundenheit mit dem immer schon ökologisch ausgerichteten Heimatverein Möhnesee eine große Rolle gespielt.

„Verkopfte“ Bildung ist Marianne Mantel stets zuwider gewesen: Bildung mit Kopf, Herz und Hand, das war ihr Ding. Wirkliche kulturelle Verwurzelung, wobei Wissen und handwerkliches Tun, Greifen und Begreifen, Theorie und Praxis zusammengehörten.

Solange es ihr die Gesundheit erlaubte, hat Marianne Mantel auch nach dem Ausscheiden aus dem Berufsleben aktiv im Heinrich Lübke Haus mitgewirkt, etwa in der Begleitung von Frauenferien und in Seminaren oder bei Lesungen – bevorzugt mit Märchen aus aller Welt, vor allem russische Märchen.